Mara ‘24 - Teil 6: Die Geparden und der Kill
An diesem Tag war unser erstes Ziel das Revier der Gepardin mit ihren vier Heranwachsenden. Die Ebenen der Masai Mara füllten sich mehr und mehr mit Gnus und Zebras. Das bedeutete auch mehr potenzielle Beute für die Mutter und ihre vier Jungen. Letztere ließen ihrem Spieltrieb freien Raum, was von einer Gruppe Zebras kritisch beäugt wurde.
Plötzlich kam Bewegung ins Spiel. Wir erlebten, wie die Geparden einen Schakal verjagten. Mehr passierte erst einmal nicht, so dass wir uns eine Frühstückspause gönnten.
Gnus und Zebras im Revier der Geparden
Die jungen Geparden balgen ...
Die Zebras behalten die Geparden im Auge.
Dösen im hohen Gras
Doch plötzlich Aufbruchstimmung ...
So richtig ernst gemeint ist dieser Anlauf jedoch nicht.
Dabei mangelt es nicht an Beutetieren wie dieser Thomson-Gazelle mit Nachwuchs.
Ohrengeier im Anflug
Dreifarben-Glanzstar
Nach der Frühstückspause erlebten wir, wie die Mutter der Gepardenkinder die Gelegenheit beim Schopfe packte und eine junge Thomson-Gazelle zur Strecke brachte. Dies ging jedoch leider so schnell, dass von der eigentlichen Jagd keine Fotos gelangen. Um so eindrucksvoller waren die Momente, in denen sie die Beute zu ihren Jungen brachte und diese anfingen, sich über die Gazelle herzumachen.
Erwischt - die Gepardin hat zugeschlagen.
Transport der Beute zu den Jungen
Die Jungen stürzen sich zugleich auf die Gazelle.
Zu diesem Zeitpunkt lebt die Gazelle noch.
Endlich erlöst
Das Verhalten der Geparden aus nächster Nähe miterleben zu können, ist schon ein Privileg. Etwa zwei Stunden verbrachten wir mit den fünf eleganten Jägern. Was für ein Vormittag!
Vor der Rückkehr ins Camp und auch zu Beginn der Nachmittagstour erregten Sekretäre unser Aufmerksamkeit, wie sie gemessenen Schrittes durch das hohe Gras schritten.
Sekretär
Dieses Exemplar wirkt etwas gerupft.
Nach dem Sekretär entdeckten wir einen Leoparden im dichten Gebüsch. Wie so oft standen wir mit Jonathan und Uwe in der Pole Position, doch machte der Leopard keinerlei Anstalten, das Gebüsch zu verlassen. Immer mehr Fahrzeuge drängten auf die kleine Lichtung. Die Insassen hofften natürlich, einen Blick erhaschen zu können, standen aber zu ungünstig. Eine gute Stunde verbrachten wir bei dem Leoparden - genügend Sitzfleisch muss man schon mitbringen. Doch sind die Fahrzeugsitze schon sehr bequem. Der beste Blick auf den Leoparden ergab sich noch, als wir beim Verlassen der Lichtung, die sich mittlerweile in einen Parkplatz verwandelt hatte, einen anderen Blickwinkel auf den Jäger erhaschen konnten. Schon für diesen Moment hatte sich das Warten gelohnt.
Kurz vor Verlassen der Szene entstand dieses Abschiedsbild vom Leoparden.
Nur wenige Minuten später gab es quasi um die Ecke das nächste Highlight zu bestaunen: Löwenkinder spielten mit ihrem alten Herrn, der aber reichlich genervt schien. Denn die lieben Kleinen spielten mit Vorliebe mit seinem Schwanz und bissen auch einmal zu - eine tolle Sichtung zum Abschluss des Tages!
Das Objekt der Begierde fest im Blick
Zufriedenheit sieht anders aus.
Der Nachwuchs spielt ihm übel mit.
Wohin nur mit dem Schwanz?
Wir verliessen die Rasselbande und ihr Opfer und stellten uns auf den Rückweg ins Camp ein. Doch die Masai Mara war für diesen Tag noch nicht mit uns fertig. Eine Fahrzeugansammlung am Rande des Weges - aus gutem Grund. Denn nur 15 Minuten nach der Löwensichtung tauchte eine Leopardin auf - “die schönste Leopardin der Mara”, wie Uwe sich ausdrückte. In den nachfolgenden Bildern wird hoffentlich deutlich, was er meinte.
Wirklich eine Schönheit!
Kurz vor Sonnenuntergang droht das Licht für Motive in Bewegung auszugehen - doch das lichtstarke Teleobjektiv rettet die Situation.
Nach dieser beeindruckenden Vorstellung fiel aber endgültig der Vorhang für diesen sehr erlebnisreichen Tag. Beseelt von diesen Eindrücken fingen wir an, beim Abendessen nicht ganz ernst gemeinte Wünsche für Sichtungen des kommenden Tages bei Uwe vorzubringen. Mein Wunsch war ein Leopard mit Beute im Baum. Ob die Mara liefern würde?