Mara ‘24 - Teil 8: Löwenlastig
Am Morgen zog es uns noch einmal zu dem Baum, auf dem wir gestern früh die Leopardin mit Beute angetroffen hatten. Tatsächlich war ein Jungtier im Baum unterwegs, doch war es kurz vor Sonnenaufgang noch so dunkel, dass keine Fotos gelingen wollten. Zudem sperrten die Ranger die unmittelbare Umgebung des Baumes wenig später ab, um den Tieren etwas Ruhe zu gönnen.
Wir hatten diese Gegend schon an den Vortagen morgens besucht, weil dort eine Löwin mit ganz jungem Nachwuchs gesichtet worden war. Nur war uns diese Sichtung bislang verwehrt geblieben. Doch heute gelang es! Hinter einem Graben lag eine Löwin mit mindestens drei Jungen im hohen Gras und säugte diese gerade. Zum Glück gab es eine Lücke im Gras, so dass wir durch die Dachluken des Fahrzeugs einen ganz guten Einblick bekommen konnten. Irgendein Grashalm ist ja immer im Weg. Das Licht war um diese Uhrzeit zwar nicht optimal, doch das tat dem Erlebnis keinen Abbruch.
Ein besonderer Moment: Löwenjungen an der Bar
Drei Köpfe sind zu sehen.
Ein halbwegs halmfreier Blick auf das Junge
Nach diesem grandiosen Auftakt stießen wir auf einen alleine umherstreifenden Löwen. Wenig später folgte ein Rudel Hyänen, das über die morgendlichen Ebenen lief. Ein weiterer Hingucker: zwei männliche Löwen, die dicht nebeneinander vor sich hindösten.
Der Herr der Fliegen
Volle Breitseite
Tüpfelhyänen: keine Sympathieträger
Augenhöhe dank Matratze im Fahrzeug
Gnu
Kein Kuscheltier
Das wirkt nicht ganz so verschlafen.
Die Frisur sitzt.
Giraffe kurz vor dem Frühstück
Das bewährte Frühstück auf der Motorhaube
Nach dem Frühstück fanden wir noch ein Löwenpärchen, für das sich auch schon einige andere Fahrzeuge interessierten. Nach etwa einer halben Stunde des Wartens waren aber keine Anhaltspunkte wahrzunehmen, die auf einen baldigen Liebesakt hindeuteten. Wir fuhren weiter und sahen unter anderem noch eine mächtige Eland-Antilope.
Eland-Antilope
Zurück im Camp wurde es auch einmal Zeit, unsere tierischen Nachbarn zu fotografieren - schließlich wohnten wir direkt am Flussufer des Mara River.
Ein Blick vom Steilufer unseres Zeltes: Krokodil
Unweit des Mittagstisches: Flusspferd
Der Parkplatz für die Fahrzeuge vor dem Camp
Nach Mittagessen und Siesta ging es wieder auf die Pirsch. Der erste Halt galt einem Schwarzhalsreiher, der dabei war, eine Eidechse zu verspeisen. Einen Schwarzhalsreiher hatte ich vorher noch nicht gesehen.
Danach sind wir noch einmal zu dem Baum gefahren, auf den gestern der Leopard gestiegen ist, um an seinem Impala zu knabbern. Es war auch tatsächlich jemand zuhause, doch wollte er den Baum partout nicht verlassen. Leider hielten sich einige Fahrer nicht an das ungeschriebene Gesetz, dass man sich nicht in das Bild anderer Fotografen stellt. Jonathan führte diverse Telefonate, um die Fahrer aus dem Bild zu manövrieren. Am Ende hat es nicht geholfen - der Leopard blieb in seinem Baum.
Schwarzhalsreiher mit Beute
Wie wäre es mit einem BBC-tauglichen Absprung vom Baum? Nein, heute nicht.
Zum Sundowner zog es uns noch einmal zum Hippo-Pool von gestern. Bei der Menge an Tieren war immer etwas zu sehen, was das Fotografenherz erfreute.
Imposante Beißerchen
Wie wir leider feststellen mussten, war dies auch der letzte Sundowner der Reise. Und das letzte Abendessen. Doch zu diesem Anlass hatte sich das Camp etwas Besonderes einfallen lassen. Es gab T-Bone-Steak mit Folienkartoffel und zum Abschluss einen Kuchen, der nach einer längeren, traditionellen Tanz- und Gesangseinlage von der gesamten Camp-Belegschaft serviert wurde. Die Einlage wirkte authentisch und nicht aufgesetzt. Ein Abschied nach Maß!
Zur Verpflegung sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass generell kein Wildfleisch serviert wurde, wie wir es etwa aus Namibia und Botswana kannten. Kenia ist hier etwas konsequenter.
Die Wärmflasche wartete schon im Bett. Was würde wohl der morgige, letzte halbe Tag noch bringen?