Mara ‘24 - Teil 9: Auszug aus dem Paradies
Am mittlerweile gewohnt frühen Morgen packten wir unsere Koffer. Der heutige Plan sah vor, noch eine letzte Morgensafari mitzunehmen und dann zum Übergabepunkt vor den Toren des Nationalparks zu fahren. Dort würde uns ein Mini-Van abholen und wieder nach Nairobi bringen. Viele Gäste machen sich dann wohl gleich auf den Weg zum Flughafen, aber wir hatten eine Extra-Nacht von Samstag auf Sonntag im Hotel Rudi gebucht und durften am Sonntag bis zum späten Transfer zum Flughafen unser Zimmer ohne Zusatzkosten weiter benutzen.
Beim Auschecken an der Bar warfen wir einen netten Betrag in die Tip Box, denn das Personal des Camps war wirklich ausgezeichnet und hatte sich sein Trinkgeld redlich verdient - von den Masai, die in der Dunkelheit mit uns zwischen unserem Zelt und dem Restaurant pendelten, bis zur Bedienung am Tisch.
Ein letzter Blick auf die Bar, die auch einen leckeren afrikanischen Tee zaubern konnte.
Erster Halt: Baum mit Gazelle im Geäst. Wir wollten auf den zugehörigen Leoparden warten, der sich aber nicht blicken ließ. Die Zeit war aber auf keinen Fall verschwendet, denn wir erlebten einen wunderbaren Sonnenaufgang, hatten einen tollen Ausblick auf die Landschaft und konnten Rotgesicht-Hornraben aus nächster Nähe beobachten.
Schön drapiert, aber leider ist der Leopard nicht zuhause.
Die Masai Mara erwacht
Landschaft mit Elefanten und Gnus
Rotgesicht-Hornrabe
Dieser Jungvogel interessiert sich für die Gazelle im Baum ...
... und schaut mal vorbei.
Nicht sehr gesprächig, die Gazelle.
Zum Schluss zog die Masai Mara dann noch einmal alle Register: Gepardenjagd auf eine Gazelle! Die Jagd dauerte etwa 15 Sekunden, und der Autofokus der Kamera fand im entscheidenden Moment die Grasbüschel spannender. Wir sind dann noch zu der Stelle geeilt, wo der Gepard seine Beute niedergerungen hatte. Dabei fuhren wir ziemlich zügig über eine nicht sichtbare, kleine Geländestufe, was zu einem “Aua!” von der Rückbank führte, auf der mein Reisebegleiter saß. Das unsanfte Aufsetzen des Wagens hatte seinen Kopf gegen den zum Glück gepolsterten Fahrzeughimmel geschleudert, und er war von der Bank abgerutscht und mit dem Rücken auf der weichen Kante der Rückbank gelandet. Wie sich später herausstellte, war nichts weiter passiert, bis auf eine kleine Wunde an der Kopfhaut.
Die Gazelle hatte weniger Glück gehabt. Nach ein paar letzten Fotos verschwanden sämtliche Fahrzeuge, denn solche Ansammlungen wissen Hyänen zu deuten und jagen den Geparden die Beute ab.
Gepard gegen Gazelle
Zumindest musste die Gazelle nicht lange leiden.
Weg mit der Beute an eine weniger gut sichtbare Stelle
Nach diesem kleinen Schreck stand die Frühstückspause an. Und das Lebewohlsagen. Für die überaus nette Familie aus Köln ging die Reise vom lokalen Airstrip weiter nach Uganda zu Schimpansen und Gorillas. Die Fahrer Jonathan und Ben, ohne die wir bis auf ein paar Krokodile und Flusspferde rein gar nichts gesehen hätten, bekamen von uns daher ein ordentliches Trinkgeld. Uwe flog ein paar Tage nach uns auch wieder in die Heimat, da er für die Sommersaison keine weiteren Kunden mehr hatte. Aber im Oktober würde er für die Herbstsaison wiederkommen.
Uwe und einer der speziell für Fotografen umgebauten Landcruiser
Ben fuhr uns zum Übergabepunkt am Sekenani Gate. Dort wartete auch schon unser Fahrer für die Reise nach Nairobi. Nach einer herzlichen Verabschiedung von Ben ging es auf die viereinhalbstündige Fahrt nach Nairobi, aber nicht ohne Zwischenstopp am Great Rift Valley.
Huhn möchte man hier nicht sein.
Aussichtspunkt Great Rift Valley
Die Lkws quälten sich die Steigung Richtung Nairobi hinauf.
In Nairobi im Hotel Rudi angekommen, buchten wir erst einmal das Abendessen. Das bereuten wir nicht - die Verpflegung im Hotel war ausgezeichnet.
Ist das Kunst oder kann das weg? Das Personal hat ein Auge fürs Detail.
Das sehr schmackhafte Abendessen