NAM ’23 - Teil 13: Tiefsand und nochmal Tiefsand
Der Tag begann wieder zeitig. Zum Frühstück gab es Marmeladen-Brötchen.
Um 7:00 Uhr waren wir bereits wieder auf der Piste und fuhren zunächst zum Wasserloch. Bis auf ein Gnu und einen Marabu war hier aber leider nichts zu sehen.
Gnu mit Madenhackern
Hinter Savuti entdeckten wir noch eine kleine Schleife (Leopard Drive), die wir abgefahren sind. Leider war auch hier wieder nichts Spannendes zu sehen.
Der Weg von Savuti nach Khwai über die Sandridge Road bestand aus teilweise wirklich üblem Tiefsand mit vielen Spurrillen und Bodenwellen. Für das Auto war das alles kein Problem, nur für seine Insassen war das äußerst unkomfortabel. Es waren auch nur sehr wenige Fahrzeuge unterwegs. Rechts und links des Weges stand viel Buschwerk, so dass sich die Tiersichtungen auf ein paar Strauße reduzierten. Hinzu kamen Temperaturen von bis zu 40 Grad, von denen wir im Auto dank Klimaanlage nichts spürten.
Den Chobe National Park verließen wir über das Mababe Gate und erreichten so auch bald die von Wasser durchzogene Khwai-Region. Sie bildet den nordöstlichen Teil des Okavango-Deltas. In einem Pool entdeckten wir ein paar Flusspferde. Wenig später erreichten wir das von SKL verwaltete Camp über eine Holzbrücke.
Eine freundliche junge Dame checkte uns ein. Geschäftstüchtig wie sie war, verkaufte sie uns auch noch eine Broschüre mit Karten aus der Region und Tierbestimmungstafeln aus dem südafrikanischen Tinkers-Verlag. Das Heft sollte uns auf unseren Pirschfahrten unterstützen. Diese Broschüren hatten wir schon auf anderen Afrika-Reisen schätzen gelernt. Was die aktuellen Sichtungen anging, erwähnte sie Löwen, Hyänen und Wildhunde. Das klang erst einmal vielversprechend. Immerhin waren wir zwei Nächte hier, was unsere Chancen etwas erhöhte.
Auch hier galten wieder die schon aus Savuti bekannten Standards: “ablution block” als einzige Einrichtung, kein Strom, kein Zaun. Aber immerhin hatten wir einen Wasserhahn auf unserem Stellplatz. Und mein Handy zeigte für LTE alle Balken an - ein Mobilfunkmast war in unmittelbarer Nähe. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Der sehr saubere “ablution block”
Sitzbänke und Tisch unseres Stellplatzes waren so unbrauchbar, dass auch das Verschieben nichts genützt hätte.
Da wir gegen Mittag angekommen waren und diese Zeit für Game Drives ungeeignet war, wurde erstmal gekocht (Fleisch, Möhren und Süßkartoffeln). Beim Zusammensuchen der Kochutensilien vernahmen wir Biergeruch. Und tatsächlich hatte es eine Bierflasche in einer der Transportkisten zerlegt - der Preis des Tiefsandes und seiner Bodenwellen.
Nach Beseitigung der Sauerei und Mittagessen starteten wir um 15:30 Uhr unseren eigenen Game Drive. Und der wurde immer besser. Was mit Zebras, Wasserböcken, einem Geier und Elefanten begann, endete sogar mit der Sichtung von Löwen. Was für ein Auftakt!
Wasserbock
Kappengeier an einem Kadaver
Zurück im Camp hörten wir ein entferntes Gewitter, sahen einen Regenbogen und bekamen auch etwas Regen ab. Die Nacht war aufgrund des aufgekommenen Windes unruhig.