NAM ’23 - Teil 4: Der Cheetah Run und der erste Game Drive

Der Tag begann früh, und um 6:30 Uhr waren wir reisefertig. Die Abrechnung mit dem Chef (Getränke und die Katzenfütterung) ging zügig.  Das erste Stück fuhr er uns noch voraus und händigte uns eine kleine handgemalte Skizze aus, auf der wir den Fahrtverlauf bis zum Cheetah Conservation Fund (CCF) gut nachverfolgen konnten.

Letzter Blick aus unserem Chalet auf der Aloegrove Safari Lodge

Dank der Übernachtung im Chalet gab es nicht viel zu packen.

Dort angekommen, mussten wir uns kurz registrieren. Geparden „müssen bewegt werden“, damit sie nicht an so menschlichen Problemen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten zugrunde gehen. Deshalb werden sie beim CCF regelmäßig zum Laufen animiert. Das erfolgt über eine Art rundumlaufende Rennstrecke, deren Herzstück ein von einem Motor angetriebenes Stahlseil mit Umlaufrollen ist, an dem wiederum ein Stofffetzen als Köder hängt. Diesen Köder identifizieren die Geparde als Beute und rennen diesem hinterher, wenn er bewegt wird. Die Maschine schafft es, das Seil auf etwa 60 km/h zu beschleunigen. Der Gepard würde das Seil mit seinen maximal 110 km/h locker abhängen können.

Gepard beim Cheetah Run. In der Erdfurche verläuft das Seil mit dem Stofffetzen, dem der Gepard hinterherjagt.

Es besteht aber keine Notwendigkeit, diese Spitzengeschwindigkeit während des Cheetah Runs zu erreichen. Neben uns war noch eine Handvoll anderer Besucher vor Ort. Unsere Rucksäcke mussten wir weg sperren lassen, da die Geparde mit Fleisch belohnt wurden, das in einem Behälter transportiert wurde. Die Geparde könnten sonst glauben, dass in unseren Rucksäcken auch Fleisch sei … Entlang der Rennstrecke gab es einen eingehegten Bereich, in dem wir Besucher standen. Wir sollten uns zum Photographieren auch nicht abhocken, weil auch dies die Tiere irritieren könnte.

Bald startete der erste von mehreren „Runs“. Zum Glück hatte man als Photograph mehrere Versuche, denn es war nicht leicht, die Tiere im Sucher zu behalten und dabei auch noch scharfe Fotos zu erzielen. Die Geschwindigkeit und Anmut der Tiere beeindruckten uns sehr.

Den CCF hatten wir 2015 schon einmal besucht, waren damals aber für den Cheetah Run zu spät dran gewesen. Der CCF hat sich den Schutz der Geparde auf die Fahnen geschrieben und liefert wichtige Forschungsergebnisse zum Erhalt dieser imposanten Spezies. Es geht aber auch um Aufklärungsarbeit bei der lokalen Bevölkerung. Denn insbesondere Farmer sehen in der Raubkatze aus verständlichen Gründen eine Gefahr.

Namibias Supermärkte sind gut bestückt.

Frühstück bei Wimpy, einer Schnellrestaurant-Kette

Auf der Weiterfahrt in Richtung Etosha haben wir in Otjiwarongo einen Zwischenstopp zwecks Einkaufens und Frühstück eingelegt. Zum Frühstück ging es zu Wimpy - einer Schnellrestaurant-Kette. In Outjo wurde noch einmal getankt.

Wir fuhren über das Anderson Gate in den Etosha-Nationalpark. Am Eingang musste ein Fragebogen ausgefüllt werden. Danach ging die Fahrt weiter bis um Okaukuejo Camp, wo die erste Nacht im Dachzelt anstand. Im Camp mussten wir uns zunächst auch wieder anmelden. Dieser Vorgang ist eine ziemliche Prozedur mit diversen handgeschriebenen Listen. Zudem mussten wir noch die Nationalparkgebühren entrichten.

 

Uns wurde die Camp Site „CP 3“ zugewiesen. Vor der ersten Pirschfahrt meldeten wir uns noch zum Abendessen im Restaurant an. Um 15:30 Uhr ging es dann los - unser erster Game Drive mit dem eigenen Fahrzeug. Wir verließen das Camp in Richtung Norden und hatten an einem Wasserloch gleich viel Glück mit insgesamt vier Löwinnen. An dieser Stelle hatten wir 2015 auch zwei Löwen gesehen. Hinzu kamen noch Schakale, Strauße, Giraffen, Gnus, Hyänen, diverse Vögel, Oryx und auf dem Rückweg sogar ein Nashorn.

Schakal in der Etosha-Pfanne

Vor Sonnenuntergang muss man wieder im Camp sein, wenn man keine Strafgebühren zahlen möchte. Deshalb sorgten wir für eine passende Rückkehr gegen 18:40 Uhr und bauten noch im Hellen unsere Dachzelte auf.

Unser Stellplatz in Okaukuejo mit aufgebauten Dachzelten

Den Campingplatz teilten wir uns mit ein paar Erdhörnchen.

Abendessen und Service waren verbesserungsbedürftig. Wir mussten erst auf uns aufmerksam machen, um überhaupt die Speisekarte zu erhalten. Wir entschieden uns für das Kudu-Steak, was aber ganz schön sehnig und nur lauwarm war.

Die erste Nacht im Dachzelt war windig, aber irgendwie haben wir auch das überstanden. Waschgelegenheiten werden in Form von „ablution blocks“ bereitgestellt, die Toiletten, Duschen und Waschbecken beherbergen.

Alles in allem eine großartige Bilanz für den Tag in der Etosha-Pfanne!

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NAM ’23 - Teil 5: Etosha zeigt sich von seiner besten Seite

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NAM ’23 - Teil 3: Fahrzeugübernahme und erster Katzenkontakt